Uneingeschränkt teile ich die Meinung des Herrn Sziedat.
Ja.... warnende Stimmen im Hinblick auf die Überführung des Personals in einen kommunalen Eigenbetrieb wurden vom Tisch gefegt , Hinweise auf tarifrechtliche Bestimmungen und deren Folgen zurück gewiesen und ignoriert .
Sehenden Auges marschierten Rat und Verwaltung teils wider besseres Wissen , teils aufgrund unverantwortlicher Vernachlässigung ihrer Ratspflichten in ein erneutes , aber durchaus absehbares finanzielles Fiasko.
Auch bei der überstürzten und unüberlegten Kündigung des Haustarifvertrages am 30. Dezember 2014 blieb die Stadt Esens ihrer verhängnisvollen politischen Linie treu und verschlimmerte sogar noch mit ihrer kurzsichtigen und laienhaften Vorgehensweise die Situation.
Juristisch fundierte Ratschläge für eine tragfähige und nachhaltige Lösung des Problems wurden in bekannter Manie zurück gewiesen.
Ja... Herr Sziedat hat das Problem weitestgehend korrekt dargestellt...leider aber bei der Suche nach den Verantwortlichen versäumt, die Spreu vom Weizen zu trennen und Ross und Reiter auch zu nennen.
Ähnliches gilt für Herrn Thüer .
Ohne jeden Zweifel sind die Personalkosten „selbst verschuldet“.
Er war als Moderator selbst dabei, als ich den damaligen Stadtdirektor Buß mehrfach und eindringlich auf die tarifrechtlichen und somit finanziellen Auswirkungen hingewiesen habe.
Mir stellt sich allerdings nunmehr nach Lektüre seines Leserbriefes die Frage, warum er jetzt, da das Kind im Brunnen liegt, öffentlich mit „brutaler Deutlichkeit“ die damalige Fehlentscheidung kritisiert , statt zur rechten Zeit meinen Einwendungen zu folgen und mich darin zu unterstützen, die Gründung des Eigenbetriebes zu verhindern.
Stattdessen hat er sein Amt sang - und klanglos niedergelegt.
In seiner Bewertung der Frage der „de facto – Insolvenz“ des Kurvereins dürfte Herr Thüer im Übrigen grandios daneben liegen, ebenso in seiner Aussage zur Thermensanierung.
Zu seiner Kenntnis:
Die Schlussrechnung liegt bis heute noch nicht vor ...und für das neue Haushaltsjahr 2015 muss für die immer noch nicht abgeschlossene Sanierung der Nordseetherme im Haushalt des TEB ein weiterer Betrag in Höhe von 500.000,- Euro eingeplant werden ….Ausgang offen.
Sei' drum, obige Fehleinschätzungen sind hinnehmbar...nicht jedoch die Botschaft, die Herr Thüer in die Öffentlichkeit trägt: nämlich , dass der Rat falsche Beschlüsse gefasst hat .
Ich nehme es nicht länger hin, in einen Topf mit den unbelehrbaren Verursachern all unserer Probleme geworfen zu werden.
Herr Thüer sollte es besser wissen und wahrheitsgemäß differenzieren...es war nicht der Rat in seiner Gesamtheit....es waren wieder die hinlänglich bekannten „Möchtegern - und Hobby - Politiker“...
Bis zur Verzweiflung haben Arno Nerschbach und ich versucht, das sich abzeichnende Desaster zu verhindern...wir waren aber machtlos gegen die Mehrheit im Rat, gestellt von der SPD, kritiklos unterstützt von den nominell Grünen und einer unfähigen Gruppe aus Neuer CDU und FDP.
Also ... Herz in die Hand ...und mutig die wirklich Verantwortlichen künftig auch benennen...die Namen sind ohnehin zwischenzeitlich hinreichend bekannt.
Der Auricher Bürger Jörg Jonassohn stellt in seinem Leserbrief vom 10. Januar 2015 u.a. richtigerweise fest, dass in Esens „immer und immer wieder fahrlässig mit dem vorhandenen Potential umgegangen werde , man aus Fehlern nicht lerne und die Verantwortung für Missstände immer bei anderen suche“.
Leute mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt möchten da möglicherweise mit Horaz entgegnen : „nec scire fas est omnia“- es ist unmöglich, alles zu wissen.
Wohl wahr....... als jemand, der drei Jahre lang diesen Rat der Stadt Esens kennen gelernt hat, erlaube ich mir allerdings , den klugen Satz des Horaz zu ergänzen: …..aber es dürfte möglich sein, aus Fehlern zu lernen.
Und an dieser Fähigkeit mangelt es in Esens , somit hat Herr Jonassohn mit der Überschrift seiner Kritik „ aus Fehlern immer noch nicht gelernt “ zweifelsohne Recht.
Fazit für heute:
Erfreulich, dass sich immer mehr Bürger einmischen und nicht mehr alles ungeprüft „schlucken“.
Es bleibt also die Hoffnung, dass sich die Esenser im nächsten Jahr ( 2016 ) bei der Kommunalwahl daran erinnern, welche Parteien und welche Lokalpolitiker unsere Stadt herunter gewirtschaftet haben.
Dazu werden wir noch detailliert Namen und Fakten liefern...auch sollen Sie erfahren, ob die Parteien / Gruppen ihre Versprechungen eingehalten haben.
Es gab Zeiten, da konnten wir uns in Augenhöhe mit unserer Kreisstadt Wittmund messen, vielleicht hatten wir sogar hier und da die Nase vorne.
Die Zeiten sind längst vorbei ....gäbe es einen Wettbewerb „ Deutschland sucht die Superdeppen“....... wir müssten keine Konkurrenz fürchten.
Ich werde Sie über den Fortgang in der jetzt aktuellen „Baustelle“ TEB auf dem Laufenden halten.