Seine „Beobachtungen“ während seiner Ratszugehörigkeit jetzt der Öffentlichkeit als Grund und Rechtfertigung für seine Untätigkeit und seinen Verrat an seiner eigenen Wählergruppe ( und unseren Wählern) unter zu schieben, ist an Infamie kaum noch zu überbieten.
Statt sein eigenes Versagen zu hinterfragen, schleimt er sich in eine Gruppe ein, die er selbst noch vor einiger Zeit mit Häme überzogen hatte.
Aber dieser Schritt des „Ratsherrn“ überrascht nicht wirklich, Es hatte sich schon seit langem abgezeichnet, dass er mit der Übernahme des Mandats im Rat der Stadt hoffnungslos überfordert war. Da halfen auch gute Ratschläge nichts,
Zu keinem Zeitpunkt konnte er die hohen Erwartungen erfüllen, die seitens des Bündnis Zukunft Esens in ihn gesetzt worden waren, als er im März 2019 Erwin Schultz im Rat der Stadt nach folgte.
„Herr Schultz hat große Fußstapfen hinterlassen, die ich mit größtmöglichem Engagement auszufüllen versuchen werde.
Daher werde auch ich mich kritisch mit dem, was im Rat, in den Ausschüssen und der Verwaltung passiert, auseinander setzen und dieses hier sachlich und objektiv bewerten, “
so sein Versprechen am 30.09.2019 ( siehe im eigens für Herrn Wieting eingerichteten Menue „Aus der Ratsarbeit“).
Das war's, seit dem ...also seit mehr als zwei Jahren....herrschte tiefes Schweigen... keine Spur von sachlicher oder kritischer Begleitung der aktuellen kommunalpolitischen Vorgänge,
keine Bewertung grenzwertiger Ratsbeschlüsse oder gar Erklärungen zu deren Zustandekommen .
keine Analyse causaler Zusammenhänge oder deren erwartbare Auswirkungen, auch finanzieller Art, für die Bürger.
Auf den Punkt gebracht: Null Engagement
Die Erkenntnis der eigenen Unfähigkeit kam ihm allerdings erst , als ihm bewusst wurde, im Zusammenhang mit der anstehenden Kommunalwahl und deren organisatorischen Vorbereitung selbst initiativ tätig werden und tatsächlich auch einmal selbst die Ärmel hochkrempeln zu müssen..
So hätte der „Ratsherr“ u.a. auch ein Wahlprogramm präsentieren und zu Papier bringen müssen.
So weit ging die Sympathie und Sorge des Ratsherrn „um das Gemeinwohl der Esenser Bürger“ denn doch nicht.
Eine andere, bequemere Lösung musste her, zumal der Ratsherr gerne Ratsherr bleiben möchte.
Und da kam die Esenser Bürgerinitiative ins Spiel.
Die politisch blasse EBI suchte vermutlich angepasste Mitläufer...und der „Ratsherr“ fand somit auf seiner Flucht vor Verantwortung und Arbeit großes Verständnis und großzügig Asyl in der der Wohlfühloase der Esenser Bürgerinitiative.
Eine Bankrotterklärung und peinliche Kapitulation des Möchte-Gern-Ratsherrn, ohne jegliches Schamgefühl sowohl gegenüber seiner poltischen Heimat BZE als auch gegenüber unseren Wählern !!
Als BZE bedauern wir diese unselige und leider nicht vorhersehbare Entwicklung zutiefst und bitten die Bürger, die uns bei der Kommunalwahl 2016 gewählt und uns ihr Vertrauen geschenkt hatten, um Entschuldigung für das ehrlose Verhalten unseres nachgerückten Vertreters im Rat der Stadt .
Ein solch selbstbezogenes und verantwortungsloses Gebaren widerspricht eklatant unserem Selbstverständnis und konterkariert unsere politischen Wertvorstellungen auf das Allerschlimmste.
Von Haltung und Charakter mag man da schon gar nicht mehr sprechen.
Der Anstand , wäre er denn vorhanden gewesen, hätte geboten, dass Herr Wieting das ihm vom BZE anvertraute Ratsmandat zurück gegeben hätte.
Dann wäre ihm , wie allgemein üblich , ein Mitglied des BZE im Rat gefolgt....eben so, wie auch er selbst an sein Mandat gekommen war.
Mit der Übernahme eines Mandats im Rat übernimmt man, auch wenn es den Einen oder Anderen überraschen sollte, Verpflichtungen und Verantwortung für das Allgemeinwohl .
Heißt u.a. auch, sich selbstlos um die Sorgen und Probleme von Mitbürgern zu kümmern .
Ratsherr ist kein Titel, den man sich zur Selbstdarstellung wie eine Brosche ans Revers heftet oder möglicherweise dabei helfen soll, persönliche Defizite zu kompensieren.
Wegen vieler Nachfragen irritierter und auch verärgerter Bürger und zum besseren Verständnis der Situation erlauben Sie mir einen Blick zurück auf den politischen Werdegang des „Wechselkandidaten“, aber auch eine kurze Kommentierung der blamablen Rolle, die die Esenser Bürgerinitiative - EBI in dieser anrüchigen Angelegenheit spielt.
Wegen der seit Jahren in Esens herrschenden desaströsen politischen Lage hatte sich am 06.Juli 2016 die unabhängige Wählergruppe „Bündnis Zukunft Esens“ , kurz BZE, gegründet.
Während der Gründungsversammlung hatten sich sich spontan 11 Mitglieder bereit erklärt, als Kandidaten für die im September 2016 anstehende Kommunalwahl antreten zu wollen.
Dabei beschränkte sich das BZE ausschließlich auf den Rat der Stadt Esens.
Nach Auszählung aller Wählerstimmen stand fest, dass das BZE einen Ratssitz erringen konnte.
So erzielten die drei Erstplatzierten folgendes Ergebnis :
Erwin Schultz : 273 Stimmen
Dr. Ulrich Messner : 55 Stimmen
Volker Wieting : 51 Stimmen.
Als Erwin Schultz im März 2019 aus zwingenden persönlichen Gründen sein Mandat aufgeben musste, hätte gem. Wahlordnung Dr. Messner in den Rat der Stadt nachrücken müssen.
Dr. Messner hatte jedoch Zweifel, ob er mit Blick auf seine starke berufliche Beanspruchung die erforderliche Zeit aufbringen könne, das Ratsmandat seriös und verantwortungsvoll auszuüben.
Nach mehreren eingehenden Gesprächen verständigten sich Dr. Messner und Erwin Schultz am Ende darauf, Herrn Wieting das Mandat des BZE anzuvertrauen, zumal dieser bereits im Vorfeld großes Interesse bekundet und hoch und heilig versprochen hatte, der von Erwin Schultz vorgegebenen poltischen Ausrichtung und Arbeitsweise treu zu bleiben.
Was aus seinem Versprechen geworden ist, hat der „Ratsherr“ zwei Jahre lang eindrucksvoll demonstriert.
Seine politische „Karriere“ erfährt nun aktuell seine Krönung , indem er aus Bequemlichkeit zur EBI überläuft ….und praktischerweise das ihm vom BZE anvertraute Ratsmandat gleich mitnimmt.
Ich bin sicher, und das bestätigen die bei mir eingegengenen Anrufe und Nachfragen, dass die Wähler im September dem Überläufer die Quittung geben werden...und vermutlich der EBI gleich mit für deren Mittäterschaft bei einer derartig anrüchigen Kampagne.
Apropos EBI
Man kann ein mitleidiges Schmunzeln kaum noch unterdrücken, wenn der Vorsitzende der Rest - EBI fabuliert, man sei mit „Herzblut bei der Sache und habe ein gutes Gespür für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger“ .
Wenn auch realitätsfern, aber doch irgendwie romantisch.... könnte der Feder Rosamunde Pilchers entsprungen sein.
Das Schmunzeln verwandelt sich allerdings in Verwunderung, wenn Heiko Reents dem verblüfften Bürger unterjubeln will, dass die EBI vorhabe, eine „starke Opposition zu bilden“.
In den vergangenen Ratsperioden hätte es genügend Gelegenheiten gegeben , kritisch, stark und mit Mut der Mehrheitsfraktion bei deren haarsträubenden Versäumnissen und schweren politischen Fehlentscheidungen die Stirn zu bieten.
Von Opposition keine Spur, vielmehr war die EBI stets bemüht, Streit zu vermeiden, sich weg zu ducken und im Windschatten der Mehrheitsfraktion mit zu schwimmen..
An vielen Stellen hat es aber auch einfach nur an dem nötigen Fachwissen gefehlt oder an der Intelligenz und Wachsamkeit, Hintergründe und Zusammenhänge politischer Entwicklungen zu erkennen .
Die EBI hat sich zwar immer wieder gerne zu Wort gemeldet, ist dabei aber immer geschmeidig der vorgegebenen Meinung der Mehrheitsfraktion gefolgt .
Da reichten dann Plattitüden und Allgemeinplätze , nachlesbar auch in der Homepage dieser politisch blutleeren Wählergrüppe.
Als eines von vielen Beispielen sei da die „sachbezogene“ Begleitung der causa „Kommunale Entlastungsstraße“ genannt.
So teilt die EBI, unkritisch wie immer, ihren Lesern am 05.November lapidar mit, dass die „Auseinandersetzung beigelegt“ sei....und versucht sogar noch zu suggerieren, sie habe zur Beilegung des Rechtsstreites positiv beigetragen..
Ihr Beitrag zu dem Thema , das uns über 20 Jahre beschäftigt und die Esenser Einwohner sowie die Steuerzahler im Land infolge dramatisch verfehlter Kommunalpolitik viele Millionen Euro gekostet hat , erschöpft sich tatsächlich jedoch darin, dass sie die in großen Teilen unwahre Pressemitteilung kritiklos in ihre Homepage kopiert hat...ohne jeden eigenen fachlichen Kommentar.
Selbst als ich den Vorsitzenden der EBI über die wahren Hintergründe und Zusammenhänge informiert hatte, die zu dem plötzlichen und überraschenden außergerichtlichen Vergleich in Sachen KES geführt hatten...nachzulesen auf der Website des BZE.....hatte dieser nicht den Mut, den Vorgang bei der Mehrheitsfraktion zu hinterfragen
Ein solch forscher Schritt wäre auch zu viel des Guten gewesen und hätte ihm möglicherweise den Unwillen des SPD Zuchtmeisters einbringen können.
Wie hatten doch gleich die Herren Wieting und Reents weiter vollmundig geplappert ?
„Herzblut, sachbezogen und objektiv, Gespür für die Probleme, Vernunftsentscheidungen“ ?
Was bedeutet das alles konkret?
Herzblut und Gespür allein reichen nicht, es braucht handfeste Aktionen und Lösungen. Ein wenig Mut und konstruktive Kritik könnten auch nicht schaden.
Die EBI bleibt sich allerdings lieber treu, nichts als inhaltloses Geschwafel !!!
"Tourismus" soll durch den Zugang von Herrn Wieting einen „weiteren wichtigen Blickwinkel“ erhalten ?
Welchen „weiteren wichtigen Blickwinkel“ meinen die Träumer der EBI?
Und welchen „Blickwinkel“ auf den Tourismus hatten sie denn bisher ?
Fakt ist, die EBI hat das Sterben und den Niedergang des Esenser Tourismus in all seinen Facetten doch willig im Rat der Stadt begleitet, der Mehrheit immer untertänig das Wort geredet und selbst nie eigene Recherchen und fachliche Erkenntnisse entgegen gesetzt.
Die EBI ist, so muss man leider in aller Deutlichkeit feststellen, zum Papiertiger degeneriert.
Es gab durchaus einmal Zeiten, da gab es auch in der EBI so etwas wie Sacharbeit und fachbezogen - kritische Bewertung von Ratsvorlagen.
Diese Phase wurde seinerzeit dominiert von ehemaligen Ratsmitgliedern wie Birgit Hedlefs und Uwe Janssen.
Ich erinnere mich noch gut, als ich mich in der Angelegenheit der KES Bensersiel in einer Ratssitzung mit dem einstigen Rechtsbeistand der Stadt, Professor Dr.Stüer angelegt hatte...... sehr zum Unwillen der Ratsmehrheit.
Es war Birgit Hedlefs , die mir mit anerkennenswertem Fachwissen und großer Entschlossenheit den Rücken stärkte und sich dabei auch von der murrenden Ratsmehrheit nicht beindrucken ließ.
Diese Zeiten sind längst vorbei.
Sowohl Birgit Hedlefs als auch Uwe Janssen mussten leider aufgrund nachrangiger Platzierung auf der Kandidatenliste ihren Ratsitz Heiko Reents überlassen, obwohl beide mehr Wählerstimmen als dieser erhalten hatten.
Nun, der „Wechsel“ ist vollzogen.... die EBI scheint den Überläufer mit offenen Armen und ohne schlechtes Gewissen aufgenommen zu haben.
Bleibt also nur noch abzuwarten, wie die Wähler im September Werte wie Zuverlässigkeit, Fleiß, Ehrlichkeit, Anstand und Verantwortungsbewusstsein gewichten.
Blickt man allerdings auf die roten und grünen politischen Mitbewerber, wird das ganze Ausmaß des Esenser Dilemmas deutlich... und dem Wahlbürger stellt sich zwangsläufig die verzweifelte Frage, welche Alternativen gibt es in Esens überhaupt ?
Um auch die letzten uns gestellten hartnäckigen Fragen zu beantworten :
Ja, der Wechsel unseres Ratsherrn zur EBI wurde eingefädelt hinter dem Rücken unserer Wählergruppe.
Die offensichtlich seit längerer Zeit geführten Gespräche zwischen dem Vorsitzenden der EBI , Heiko Reents ( meinem Nachbarn ) und Herrn Wieting wurden uns geflissentlich verschwiegen.
Erst am 10.05.21 teilte unser Ratsvertreter mir per E-mail mit, dass er sich entschieden habe, der EBI beizutreten“.
Ergänzend erklärte er:
„Das heißt, dass ich bei der diesjährigen Kommunalwahl als Kandidat auf der Liste der EBI stehen werde“.
Zur Begründung seines Übertritts zur EBI gab er u.a. Zeitmangel für einen eigenen Wahlkampf an, verursacht durch die derzeitige Pandemie.
„ Da geht der Betrieb nun einmal vor“, und weiter :
„Ohne Corona wäre ich als BZE-Kandidat unterwegs. Ich bitte meine Entscheidung zu akzeptieren. Ich weiß ja nicht, ob du selbst jetzt doch noch einmal antreten willst.“
So viel zur wirklichen Motivation des „Ratsherrn“, aber auch zur Art und Weise , wie die Fahnenflucht zustande kam.
„Birds of a feather flock together“ , Gleich und Gleich gesellt sich gern, insofern passen beide Vertragspartner wohl doch gut zusammen.
Zum Abschluss: Deutschstunde ...nur der Ordnung halber.
In fetten Lettern verkündet die EBI stolz auf ihrer kümmerlichen Homepage :
„Volker Wieting verlässt die BZE und wechselt zur EBI “
Deutsche Sprache , schwere Sprache !
Das Substantiv ( = Hauptwort) „Bündnis“ ist sächlich , muss also heißen . das Bündnis .
Verwendet man nun also das Substantiv Bündnis im Akkusativ ( 4. Fall ) müsste die Schlagzeile in der EBI -Homepage korrekterweise lauten:
„Volker Wieting verlässt das BZE und wechselt zur EBI“ ..
Und man ist geneigt , hinzuzufügen: und war wohl zu lange im falschen politischen Lager.