Wer ist Frau Susanne Koch ?
Die Frage scheint mir wichtig, um zu verstehen, weshalb die Verfasserin mit den sozial ohnehin schon benachteiligten Bewohnern der Altenwohnungen so hartherzig und ignorant umgeht ...dabei gehört sie doch einer Partei an, die das große C ( für christlich ) im Namen führt.
Frau Koch ist Geschäftsfrau , hat , was sie gerne bei jeder Gelegenheit heraus kehrt, ein College in London besucht...ein Privileg, das wegen der hohen Kosten nur wenigen vergönnt war und ist....sie entstammt ohne Zweifel einer betuchten Familie.
Sie ist also, um bei ihrer Vorliebe für häufig eingestreute englische Formulierungen zu bleiben , „born with a golden spoon in her mouth“ - Kind reicher Eltern.
Das könnte eventuell erklären, warum ihr das Schicksal von eher in bescheidenen Verhältnissen lebenden Menschen nicht wirklich zu Herzen geht und sie sich folgedesssen in deren Lebensumstände auch nur schwerlich hinein versetzen kann.
Sie ist auch Pressesprecherin des CDU SG - Verbandes , wie wir aus dem Lokalblatt erfahren.
Als solche ist sie Sprachrohr ihres Mentors, des Moorweger Skandalbürgermeisters Jürgen Max Johann Schröder ( so die amtliche Namensnennung durch die Staatsanwaltschaft Aurich in Zusammenhang mit einer Umweltstraftat dieses Herrn), der zugleich (leider immer noch) der 1. Vorsitzende des genannten Zusammenschlusses von Esenser CDU Mitgliedern ist.
Diese enge Beziehung erklärt im Grunde schon den von jeder Sachkenntnis ungetrübten Pressebericht.... womit wir wieder bei Begriffen wie Realitätsferne, Schuldfähigkeit und Erfassungspotential gelandet wären.
Dennoch, als Entschuldigung darf dieser Zusammenhang nicht dienen, denn Frau Koch ist auch eine eigene politische Person.
So hält sie sich seit vielen Jahren hartnäckig in allen möglichen Vorständen politischer Vereinigungen der CDU im Landkreis.
Bis 2011 gehörte sie dem Rat der Stadt Esens an . Als damaliger Vorsitzender des CDU – Stadtverbandes hatte ich sie jedoch aus guten Gründen für die Wahlperiode 2011 bis 2016 von der Kandidatenliste gestrichen , sehr zum Ärger des gesamten CDU - Establishments .
Die sich daran anschließenden Grabenkämpfe und Intrigen mögen einigen Bürgern noch in guter Erinnerung geblieben sein.
Frau Koch war aber nicht nur ein ganz gewöhnliches Ratsmitglied , sondern wurde neben dem damaligen Ratsherrn Staudacher für die Christdemokraten in den Vorstand des damaligen Kurvereins entsandt....eine besondere Ehre …. aber auch mit einem hohen Maß von Verantwortung verbunden.
Damit nicht genug, auch in den Vorstand des Ortsverbandes, damals noch unter meiner Führung, wurde sie in das verantwortungsvolle Amt der Schriftführerin gewählt.
Als solche ist sie jedoch nie tätig geworden . Bereits in der ersten Vorstandssitzung erklärte sie mir „Du glaubst doch nicht etwa, dass ich Protokoll führe ?“
In der Folge hat dann der zweite Vorsitzende diese Aufgabe übernommen.
Zu Sitzungen erschien sie nur äußerst selten, kurzfristig schon gar nicht, sie verlangte von mir , eine Einladungsfrist von zwei Wochen einzuhalten.
Sie hielt es schon gar nicht für nötig, über Vorstandssitzungen des ehemaligen Kurvereins zu berichten, auch nicht auf ausdrückliches Nachfragen. Dass es darum ging, den KV wieder auf gesunde Füße zu stellen, war für sie nicht wichtig.
„Das interessiert mich alles nicht, ich muss sehen , dass ich mein Hotel voll bekomme“, war ihre einzige Sorge .
Bei der Wahrnehmung ihrer Geschäftsinteressen muss ihr und ihrem CDU Partner wohl auch entgangen sein, dass der Kurverein während dessen unaufhaltsam und ungebremst der Insolvenz entgegen steuerte.
Von Verantwortung gegenüber den Bürgern dieser Stadt war damals wenig zu spüren.
Jetzt, gerade noch rechtzeitig zur Kommunalwahl, wird Frau Koch übermannt von Sorge um die Stadt Esens ...und ab sofort will sie , man mag es kaum glauben, Verantwortung übernehmen.
„Better late than never“ könnte man mit einem Seufzer der Erleichterung diese Wandlung preisen.... wenn die Aktion nicht so durchsichtig und nicht rein zufällig Wahlkampf wäre.
Dennoch möchte ich in diesem Sinne den Presseartikel der CDU - Sprecherin auf Inhalt und Sinnhaftigkeit einmal näher untersuchen..
Frau Koch hat richtig beobachtet. Die Bausubstanz der Wohnungen ist über Jahrzehnte verfallen und , wer möchte ihr da schon widersprechen, sie werden von Tag zu Tag unattraktiver.
Stellt sich die Frage, was hat Frau Koch dieser Entwicklung entgegen gesetzt während ihrer langjährigen Zugehörigkeit zum Rat der Stadt ?
Der Verfall hatte schon vor Jahren, besser Jahrzehnten eingesetzt …..und ist nicht über Nacht vom Himmel gefallen.
Wo war Frau Koch in dieser Zeit mit ihrem schier überbordenden Drang nach Verantwortung?
Lt. Pressebericht hat Frau Koch immerhin jetzt die Gründe für das „Scheitern des Projekts“ ausfindig gemacht und wirft dem Rat in bester Oberlehrermanier vor, er habe von einem längst beschlossenen Plan zum Verkauf der AW nur Abstand genommen, weil „ populistisch dagegen Stimmung gemacht worden sei “ .
Wie lebensfremd und abgehoben muss man eigentlich sein, solch platte und substanzlose Sprüche zu machen?
Frau Koch produziert sich als souveräne Politikerin...hat aber anscheinend nicht einmal ansatzweise verstanden, wo die Ursachen der städtischen Handlungsunfähigkeit hinsichtlich investiver Maßnahmen tatsächlich liegen.
Zu Ihrer Information, werte Frau Koch:
Bei den zur Zeit angestellten Überlegungen zur Mittelbeschaffung...in dem Zuge wurde auch ein möglicher Verkauf der AW ins Auge gefasst.... geht es ausschließlich um die Gründung der privatrechtlichen GmbH als Rechtsnachfolgerin des finanziell nicht tragbaren Eigenbetriebes TEB....und nicht, wie Sie den Bürgern weismachen wollen, um die Altenwohnungen.
Von einem Scheitern des Projekts kann also bei aller Liebe nicht die Rede sein.
Entgegen meiner eindringlichen Warnungen vor dem TEB haben Ihre Parteifreunde der „Neuen CDU“ zusammen mit dem FDP Vertreter Kröger im Stadtrat unbedarft und verantwortungslos dessen Gründung zugestimmt...und damit dazu beigetragen, dass der Stadt bis heute ein Schaden von mindesten 600.000,- Euro..... mit täglich steigender Tendenz... entstanden ist.
Großzügig übersieht die Pressesprecherin darüber hinaus , dass auch sie selbst zu der prekären Haushaltssituation in nicht unerheblichem Maß beigetragen hat...und ihre Parteifreunde der „Neuen“ CDU im Schulterschluss mit dem FDP Vertreter seit Jahren den Niedergang unserer Stadt unermüdlich beschleunigt haben .
Und so ganz nebenbei :
Frau Koch merkt anscheinend nicht einmal, dass gerade sie es ist, die mit ihrer Dramatisierung der Lage Populismus in Reinkultur betreibt, geprägt von Opportunismus, scheinbar volksnah , mit einem Hang zur Demagogie.... natürlich mit dem Ziel, sich selbst im aktuellen Wahlkampf zu positionieren
Und was schwadroniert die CDU Dame da von sozialverträglichen Mieten ?
Zwei private Investoren haben in den letzten Wochen ihre Vorstellungen zum Kauf der AW, zur anschließenden Sanierung und zum weiteren Procedere , auch hinsichtlich zu erwartender Mietkosten, dem Rat vorgetragen.
Auch wenn die „Neue CDU“ - Fraktion seit Monaten/ Jahren immer nur in äußerst sparsamer Besetzung zu Sitzungen erscheint, so dürfte doch wenigstens einer aus dieser Riege mitbekommen haben, wie es nach einer Übernahme der AW durch einen Privatinvestor hinsichtlich der „sozialverträglichen “ Mieten aussieht.
Bei zehn Euro /qm würde der künftige Mietpreis liegen...und damit auf dem Niveau des auf dem freien Wohnungsmarkt üblichen und erzielbaren Preises.
Auch wenn Frau Koch dafür das Verständnis fehlen mag, für die betroffenen Mieter wäre das eine Katastrophe....und wohl immer noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Für Frau Koch mögen unsere Bemühungen, den seit Jahren vernachlässigten Bewohnern unserer Altenwohnungen gegenüber ein angemessenes Maß an sozialer Verantwortung zu übernehmen, populistisch erscheinen .
Unsere Gruppe im Rat jedenfalls.... ..ganz offensichtlich im Gegensatz zu den hin und wieder anwesenden Vertretern der „Neuen CDU“....macht es sich nicht so leicht im Umgang mit den betroffenen Menschen.
Dabei haben wir auch im Auge, dass die prognostizierte Altersarmut auch in Esens rapide ansteigen wird....und damit das Maß an Verantwortung zur Schaffung bezahlbaren Wohnraumes.
Damit aber jetzt genug...... es bliebe viel zu dem grenzwertigen Zeitungsartikel zu bemerken.... lohnt aber nicht... oberflächlich, unsachlich, Plattitüden und Gemeinplätze.....schlicht und ergreifend zum Selbstzweck.
Eine andere Botschaft , die von dem Presseartikel ausgeht, ist allerdings wirklich Ernst zu nehmen .
Der nicht zuständige Samtgemeindeverband meldet sich zu Wort...und das in einer Angelegenheit , die ausschließlich die Stadt betrifft ....warum ?
Ist der höchst umstrittene Moorweger Bürgermeister Jürgen Max Johann Schröder in seiner beschaulichen Gemeinde etwa nicht ausgelastet ?
Oder gibt es , wie ich vermute, den Stadtverband der CDU überhaupt nicht mehr ?
Dazu verweise ich auf meinen Beitrag unter „Aktuelle Themen“ vom 13. August 2015 mit der Überschrift „CDU antwortet nicht“ .
Und tatsächlich:
Bis heute hat der Kreisvorsitzende der CDU, Herr Gronewold , meine Frage nach der Existenz des Stadtverbandes nicht beantwortet....warum wohl nicht ?
Und noch eine Frage , ggfs. auch als Gedankenanstoß .
Wenn sich der Samtgemeindeverband schon ungeniert , ungefragt und ungebeten in Stadtangelegenheiten einmischt, warum engagiert er sich nicht entsprechend auf der Ebene der Samtgemeinde und setzt sich für eine finanzielle Beteiligung dieser an den Sanierungskosten für die Altenwohnungen , oder beispielsweise auch an den Betriebskosten des Museums oder des Gottschalk Hauses ein ?
Entsprechende Bemühungen seitens der Samtgemeinde CDU sind jedenfalls nicht überliefert.
Alle o.g. Kostenstellen betreffen in ihrer Bedeutung und Ausstrahlung nicht nur die Stadt ….. sie sind Leuchtturmobjekte für die ganze Samtgemeinde.
Frau Koch , Sie sehen , das Problem ist vielschichtiger . Manchmal kann weniger mehr sein....weniger plappern, mehr recherchieren und Sachargumente sammeln ... dann klappt' s auch mit dem Nachbarn.
Keep your breath to cool your porridge ...ein letzter gut gemeinter Ratschlag !